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9. Juni 2020Wer kennt es nicht? Kaum zwei Tage liegt das Obst auf de Schale in der Küche und schon schwirren dutzende Fruchtfliegen in der Küche umher. Woher kommen die Tiere so schnell und wie werde ich sie wieder los? Wir klären auf was es mit einer Fruchtfliegenplage auf sich hat und wie man die Tier am besten unschädlich macht.
Wie erkenne ich einen Befall von Fruchtfliegen?
Fruchtfliegen sind recht kleine Fliegen, die (fast) ausschließlich im Küchenbereich auftauchen. Natürlich können Sie auch in anderen Bereichen auftreten, insofern dort Obst gelagert wird. Sie sind relativ gut an ihren roten Augen zu erkennen.Die ausgewachsenen Fliegen sind etwa zwei bis vier Millimeter groß und bewegen sich relativ langsam fort. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Stubenfliegen, kann man sie recht einfach mit der Hand fangen und töten.
Woher stammt ein Befall mit Fruchtfliegen?
Fruchtfliegen legen ihre Eier stets auf gärenden Lebensmitteln ab, bzw. werden davon angezogen. Die Fliegen ernähren sich zudem von den Lebensmitteln. Ähnlich wie bei Dörrobstmotten ist das jeweilige Substrat Nahrung und Brutstätte zugleich.Fruchtfliegen können theoretisch von außen in die Wohnung fliegen, da sie potentielle Lebensmittel über mehrere Meter Entfernung riechen können. Somit kann eine Fruchtfliege mitunter auch von der Biotonne ins offene Fenster fliegen.
Wahrscheinlicher ist jedoch die Einschleppung über Lebensmittel aus dem Supermarkt. Oft sind die Eier schon auf gekauftem Obst, ohne dass man es wahrnimmt. Fliegen im Obstregal allerdings schon Fruchtfliegen, ist bei nicht verpacktem Obst ein Befall sehr wahrscheinlich.
Wie kann ich einem Befall von Fruchtfliegen vorbeugen?
Um eine Fruchtfliegenplage erst gar nicht entstehen zu lassen, sollte Obst entweder gut verschlossen werden oder schnell gegessen werden. Eine Obstschale kann beispielsweise mit einem Deckel abgedeckt werden oder man verstaut es in einer gut verschlossenen Obstkiste.Eine Lagerung im Kühlschrank wäre auch denkbar, denn unter 10 Grad entwickeln sich keine Fruchtfliegen. Allerdings mag auch nicht jedes Obst den Kühlschrank. Fliegengitter können einen Einflug von außen verhindern, es sollte aber auf eine Maschenweite von unter 2 mm geachtet werden, damit die Fruchtfliegen nicht durch die Löcher kommen.
Obst sollte vor dem Verzehr stets gewaschen werden, denn Eier können sich auch auf den Lebensmitteln befinden, ohne dass bereits Fliegen geschlüpft sind. Wie bereits erwähnt ist der Verzehr zwar nicht bedenklich, aber schaden kann es auch nichts.
Ist von Fruchtfliegen befallenes Obst noch essbar?
Ein Verzehr von Fruchtfliegen oder deren Eier ist per se nicht gesundheitsgefährdend. Vielmehr könnte der Befall ein Hinweis darauf, sein dass das Obst nicht mehr allzu frisch ist.Das heißt aber nicht, dass ein Verzehr von befallenem Obst völlig unbedenklich ist. Sollten die Fruchtfliegen zuvor etwa im Biomüll gehaust haben, können Bakterien und Schimmelpilze verschleppt werden. Die Konzentration dürfte zwar sehr gering sein, besonders appetitlich ist es aber nicht gerade.
In der Regel reicht es, dass Obst gründlich zu waschen. Sollte das Obst geschält werden, ist eine Gesundheitsgefahr noch etwas niedriger. Generell können Fruchtfliegen aber auch in das Fruchtfleisch eindringen. Gerade bei starkem Befall sollte das Obst sicherheitshalber entsorgt werden.
Befallen Fruchtfliegen auch Pflanzen?
Fruchtfliegen sind mitunter auch recht zahlreich an einigen Pflanzen zu beobachten. Meist stehen die Pflanzen jedoch in der Nähe von attraktiven Lebensmitteln. Auch UV-Licht, dass beispielsweise zur Beleuchtung der Pflanze dient, kann dazu führen, dass sich Fruchtfleisch vermeintlich von einer Pflanze angezogen fühlen.Gezielt werden Pflanzen aber nicht von Fruchtfliegen besiedelt. Stattdessen handelt es sich um ähnlich aussehende Fliegen wie die Trauermücke, welche sich oft in dem Substrat der Pflanze entwickelt.
Wie lange brauchen die Eier der Fruchtfliege zur Entwicklung?
Ausgewachsene Fruchtfliegen haben eine ungefähre Lebensdauer von zwei Wochen bis etwas mehr als einen Monat (Die Dauer schwankt stark, je nach Lebensbedingung). In dieser Zeit können etwa eins bis vier nachfolgende Generationen entstehen.Ein Weibchen legt bereits einen Tag nach Befruchtung bis zu 400 Eier auf dem jeweiligen Substrat ab. Unter günstigen Bedingungen schlüpfen die daraus entstehenden Maden bereits nach vier bis sechs Tagen. Nach einem weiteren halben Tag ist auch diese paarungsfähig, weshalb ein Fruchtfliegenbefall relativ schnell ein großes Ausmaß annehmen kann. In der Regel beträgt die Entwicklungsdauer von Eiablage bis zur ausgewachsenen Fruchtfliege aber eher zehn bis 14 Tage.
Wie bei allen Insekten ist auch hier die Temperatur entscheidend für die Entwicklung. Unter 10 Grad findet ebenso wenig eine Entwicklung statt, wie bei über 32 Grad. Daher sind die meisten Fruchtfliegenplagen auch im Spätsommer zu beobachten.
Mit welchen Fallen kann man Fruchtfliegen fangen?
Um Fruchtfliegen vom Obst fernzuhalten und entsprechend abzufangen, braucht es den richtigen Köder. Da die Fruchtfliege auf gegärte Lebensmittel steht, funktionieren auch entsprechende Lockmittel recht gut. Meist verwendet man Essig oder Wein um die Fruchtfliege in ein Gefäß zu locken. Aber auch Bier oder Fruchtsäfte können als Lockmittel gut funktionieren.Am Besten nutzt man fertige Fallen oder man kreiert einen Deckel mit einem relativ großen Loch. Darüber können die Fruchtfliegen einfliegen, schaffen es aber nicht mehr heraus. Wenn die Fliegen am Lockmittel naschen, ertrinken sie, weshalb eine ungiftige Mischung völlig ausreichend ist. Etwas Spülmittel hilft die Oberflächenspannung zu verändern, sodass die Fliegen schneller ertrinken.
UV-Fallen eignen sich nur bedingt zur Fruchtfliegenbekämpfung. Zwar werden die Tiere auch von UV-Licht angelockt, allerdings nicht annähernd so stark wie von Gerüchen. In einer Bäckerei oder bei anderen ausreichenden Nahrungsangeboten, wird die Fruchtfliege nur in geringer Form zum UV-Licht fliegen. Hat man alle Lebensmittel sicher entfernt, kann sich die UV-Falle dementsprechend besser eignen. Im Vergleich zu den Anschaffungskosten und dem Nutzen sind herkömmliche Fruchtfliegenfallen aber der UV-Falle vorzuziehen.
Einziger Vorteil der UV-Falle ist das Wegfangen weiterer unliebsamer Insekten und Fliegen. Daher kann eine UV-Falle als Bonus nicht verkehrt sein, jedoch nicht als primärer Fruchfliegenbekämpfer.
Helfen Fleischfressende Pflanzen gegen Fruchtfliegen?
Eine weitere „biologische“ Methode um Fruchtfliegen zu bekämpfen ist das Aufstellen einer Fleischfressendenden Pflanze. Allerdings ist diese Methode eher bei geringem Befall zu empfehlen. Eine Fleischfressende Pflanze wird kaum eine Armada an Fruchtfliegen sicher vertilgen können, ohne dass es zu erneuten Fortpflanzungen kommt.Vor allem für Lebensmittelbetriebe oder Gastronomien ist diese Methode eher ineffizient. Hier sollten deutlich effektivere Fruchtfliegenfallen aufgestellt werden. Da in Lebensmittelbetrieben generell eine UV-Falle nicht schaden kann, ist ein (zusätzlicher) Einsatz der Lichtfallen ebenfalls möglich. Vor allem nachts wenn in der Regel keine Nahrung mehr zur Verfügung steht und die meisten anderen Lichtquellen ausgeschaltet sind, kann eine UV-Falle die Fliegen zusätzlich bekämpfen.
Monitoring in Lebensmittelbetrieben
Ein wiederkehrender Befall in Gastronomien, Hotels oder Supermärkten wird am besten von einem Schädlingsbekämpfer überwacht. Das Platzieren von fest installierten Fruchtfliegenfallen, in Kombination mit UV-Fallen kann einen Befall merklich eindämmen. Besonders gefährdete Lebensmittel können auch mittels Kühlsystem von Fruchtfliegen befreit werden. Eine regelmäßige Kontrolle sorgt für eine lückenlose Dokumentation und die Möglichkeit mögliche Befallsherde schnell einzudämmen.Wir unterstützen Sie gerne bei der Befallsermittlung und nachhaltigen Lösungen.
Quellen:
MDR: Quicktipp Fruchtfliegen (zuletzt besucht am 08.06.2020)
BR: So werden Sie Fruchtfliegen los (zuletzt besucht am 08.06.2020)
MDR: Quicktipp Fruchtfliegen (zuletzt besucht am 08.06.2020)
BR: So werden Sie Fruchtfliegen los (zuletzt besucht am 08.06.2020)