Warum gibt es spezielle Köder zur Wühlmausbekämpfung?
Wühlmäuse ernähren sich vollkommen anders als Mäuse oder Ratten. Sie benötigen daher einen anderen Köder, herkömmliche Ratten- und Mäuseköder werden von Wühlmäusen nicht angenommen. Wühlmäuse nur mit Köder zu bekämpfen führt im Übrigen selten zum Erfolg. Daher sollte in Wühlmausköder nur als begleitende Maßnahme vom Fachmann eingesetzt werden.
Welcher Köder ist der beste Rattenköder?
Den ultimativen Köder zur Mäuse- und Rattenbekämpfung gibt es nicht. Erfahrungsgemäß gibt es zwar Köder, die überdurchschnittlich gut angenommen werden, aber auch das ist kein Garant für eine einwandfrei Annahme. Wie auch bei uns Menschen gibt es Unterschiede bei den Geschmäckern von Ratten und Mäusen. So kann es durchaus sein, dass ein Köder, der fast immer gut angenommen wird in einem bestimmten Objekt links liegen gelassen wird. Im Zweifelsfall müssen verschiedene Köder ausprobiert werden.
Warum ist Mäusegift frei verkäuflich?
Mäusegift ist per se nicht frei verkäuflich. Zwar kann man auf Amazon und anderen Webseiten diverse Köder zur Ratten- und Mäusebekämpfung erwerben, allerdings handelt es sich dabei um Köder mit Wirkstoffen der ersten Generation. Diese sind für den Verkauf an Menschen ohne Sachkunde frei verkäuflich, haben aber einen entscheidenden Nachteil: Ihre Wirksamkeit.
Die Ratte oder Maus muss deutlich mehr Köder aufnehmen, damit eine tödliche Wirkung einsetzt. Vor allem Mäuse haben in einigen Gebieten bereits eine Resistenz gegen bestimmte Wirkstoffe entwickelt. Ein Köder aus dem Baumarkt kann eine Maus somit nur noch sättigen, nicht aber töten.
Was bedeutet Rodentizid der ersten Generation?
Man unterscheidet bei Rodentiziden zwischen Wirkstoffen der ersten und zweiten Generation. Wirkstoffe der ersten Generation sind deutlich schwächer und auch für Personen ohne Sachkunde erhältlich. Wirkstoffe der zweiten Generation sind lediglich für Schädlingsbekämpfer und andere berufsmäßige Anwender mit entsprechender Sachkunde erhältlich.
Grund hierfür ist die
RMM (Risikominderungsmaßnahme), die Sekundärvergiftungen und gesteigerte Resistenzen gegenüber Rodentiziden verhindern möchte. Daher sind auch bei
befallsunabhängigen Dauerbeköderungen nur noch bestimmte Wirkstoffe einsetzbar.
Welche Wirkstoffe gehören welcher Generation an?
Folgende
Wirkstoffe gehören zur
ersten Generation und sind somit frei verkäuflich:
- Warfarin
- Chlorophacinon
- Coumatetralyl
Wirkstoffe der zweiten Generation dürfen nur an Anwender mit der entsprechenden Sachkunde verkauft werden:
- Bromadiolon
- Difenacoum
- Brodifacoum
- Difethialon
- Flocoumafen
Flocoumafen und Difethialon sind besonders potent, weshalb nur relativ wenige Ratten- und Mäuseköder die Wirkstoffe enthalten. Zudem werden sie selbst in der Schädlingsbekämpfung nur selten eingesetzt, um Resistenzen vorzubeugen. Bei befallsunabhängigen Dauerbeköderungen dürfen mittlerweile nur noch Broamdiolon und Difenacoum eingesetzt werden.
Darf ich frei verkäufliches Rattengift ohne Sachkunde überall einsetzen?
Rodentizide der ersten Generation dürfen zwar frei erworben werden, allerdings ist eine Anwendung auf bestimmte Bereich beschränkt. So darf eine Bekämpfung nur auf dem Gelände im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden. Ausgenommen ist eine Rattenbekämpfung im Garten oder fernab eines Gebäudes.
Dies gilt für private und berufsmäßige Verwender ohne Sachkunde (beispielsweise einen Hausmeister).
Eine genaue
Auflistung über die erlaubten Einsatzmöglichkeiten haben wir in unserem
Beitrag zur RMM (Risikominderungsmaßnahmen) erstellt.
Gibt es speziellen Rattenköder zur Bekämpfung in der Kanalisation?
Es gibt keinen eigens dafür entwickelten Köder zur
Rattenbekämpfung in der Kanalisation. Allerdings gibt es spezielle Vorgaben für den Einsatz von Rattenköder in der Kanalisation. So muss der Köder fest verankert sein, sodass er nicht ins Abwasser fallen kann. Außerdem muss sichergestellt sein, dass der Köder bei Hochwasser nicht weggeschwemmt wird.
Rattenköder darf auch nicht dauerhaft in der Kanalisation eingesetzt werden. Eine
befallsunabhängige Dauberköderung im Kanal ist nicht zulässig.