EICHENPROZESSIONSSPINNER

Allgemeine Infos

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) gehört zu den Schmetterlingen und ist den meisten Menschen als Raupe bekannt. Ausgewachsen ist er ein nachtaktiver Falter mit einer Flügelspannweite von 25 bis 35 Millimetern. Die Raupe des Eichenprozessionsspinners gilt aufgrund Ihrer Brennhaare zu den Gesundheitsschädlingen. Ihre Prozession zu den Eichen sorgt im Frühjahr für groß angelegte Bekämpfungen in vielen Gemeinden und Städten.

Aussehen des Eichenprozessionsspinners

Beim Aussehen des Eichenprozessionsspinners muss man zwischen dem Stadium als Raupe- und dem als Falter unterscheiden. Wie alle Schmetterlinge leben Eichenprozessionsspinner zunächst einige Zeit als Raupe, bis sie sich schließlich zum flugfähigen Falter verpuppen.
Die Raupe ist während ihrer Häutung unterschiedlich gefärbt. Zu Beginn haben sie eine gräuliche Färbung, zum Ende haben sie eine hellgrüne Unterseite und einen dunkelblauen Rücken. Über alle Stadien hinweg sind sie mit langen weißen Haaren versehen. Hierbei handelt es sich allerdings nur um die ungiftigen Seidenhaare. Die schädlichen Brennhaare entwickeln sich erst ab dem dritten Larvenstadium und sind mit bloßen Auge nicht sichtbar. Ausgewachsen kann eine Raupe bis zu 3,5 Zentimeter groß werden.
Der Nachtfalter ist graubraun gefärbt und hat aschgraue Flügelpaare. Diese sind mit drei schwarzen Linien versehen, welche parallel zueinander verlaufen. Die Weibchen sind etwas größer, aber mit der gleichen Musterung und Farbe. Aufgrund ihrer Unauffälligkeit sind sie schwer von anderen Faltern abzugrenzen.

Lebensweise und Schadwirkung des Eichenprozessionsspinners

Der Eichenprozessionsspinner legt als Falter seine Eier in der Nähe seines Verpuppungsortes ab. Daher sind befallene Eichen besonders gefährdet auch im Folgejahr wieder Nester des Eichenprozessionsspinners zu haben. Generell liegt der Umkreis der Eiablage maximal zehn Kilometer vom Ursprung entfernt, das Gebiet soll sich jährlich allerdings erweitern.
Die Paarung der Falter findet kurz nach der Verpuppung, zwischen Juli und September, statt. Das Weibchen legt anschließend zwischen 30 und 300 Eier auf den Ästen der Eichen ab. Die Larven entwickeln sich bereits im Herbst, überwintern aber geschützt in ihren Eiern. Im Frühling, meist ab April, schlüpfen die Larven aus ihren Eiern und beginnen die Prozession. Der genaue Zeitpunkt ist sehr unterschiedlich, vor allem in verschiedenen Regionen.
Die Raupen wandern nun zu den Eichen mit bereits ausgetriebenen Blättern und beginnen diese zu fressen. Dies war auch das ursprüngliche Problem, die Raupen führten zum Kahlfraß vieler Bäume. Im Wald war dies aber auch nur dann problematisch wenn eine Eiche mehrere Jahre hintereinander an Kahlfraß zu leiden hatte.
Das größere Problem ist aber das dritte Larvenstadium. Insgesamt durchleben die Raupen sechs Stadien, bevor sie sich in ihren Nestern verkriechen und anfangen zu verpuppen. Im dritten Stadium entwickeln sie ihre Brennhaare und beginnen allergische Reaktionen auszulösen. In dieser Zeit wandern sie oft auch noch, weshalb neue Eichen befallen werden können. Erst ab Mitte Mai bleiben sie an einer Eiche und bilden endgültige Nester. Nun kann man sie einfach absaugen, da sie sich nicht mehr bewegen. Frische Nester sind weiß und relativ gut zu erkennen.
Alte Nester verfärben sich rotbraun und sind daher oft nicht so einfach zu entdecken. Allerdings lösen auch alte Nester noch mehrere Jahre allergische Reaktionen bei Menschen aus. Die Brennhaare der geschlüpften Larven verbleiben in den Nestern und führen auch weiterhin zu Hautreaktionen. Da die Brennhaare über Widerhaken verfügen, setzen sie sich an Kleidung und Haut fest. Bei Berührung mit den Raupen oder Nestern, sollte die Kleidung daher anschließend immer gewaschen werden. Die Haare können aber auch über den Wind verteilt werden, weshalb eine direkt Berührung oder Nähe zu den Raupen und deren Nestern nicht zwingend notwendig ist.

Quellen:
Umweltbundesamt: Leitfaden "EPS"
NABU: Hintergrundpapier Eichenprozessionsspinner
Schädlingskunde: Eichenprozessionsspinner
Bildquelle: EPS als Falter - siehe Impressum

Schädlingsbestimmung

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