Wann werden Eichenprozessionsspinner bekämpft?
Die
vorbeugende Bekämpfung beginnt mit der Bildung der ersten Blätter an den Eichen. Diese müssen etwa mausohrgroß sein, damit eine Spritzung der Eichen zum Erfolg führen kann. In diesem Jahr haben wir direkt nach Ostern mit dem Spritzen der Eichen begonnen. Die meisten Bäume hatte bereits ausreichend Blätter, kahle Bäume werden im Laufe der kommenden Woche (bis etwa Mai) nachbehandelt.
Etwa ab Mai, wenn die Raupen ihr drittes Larvenstadium erreicht haben, können die
Nester nur noch abgesaugt werden. Die Brennhaare wurden bereits gebildet und tote Raupen wären dennoch eine Gefahr für Menschen und Tiere.
Sind die verwendeten Spritzmittel gefährlich für Menschen?
Zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner werden vergleichsweise harmlose Mitteln wie Neem oder Baciullus-thuringensis-Präparate eingesetzt. Letzteres wirkt nur auf den Organismus der Raupen und ist somit auch komplett ungefährlich für andere Insekten. Neem ist ein natürliches Mittel, welches jedoch auch andere Insekten abtöten kann, sollten diese die behandelten Blätter verzehren. Wir achten bei der Spritzung auf möglichst geringen Publikumsverkehr und raten zur Absperrung des Bereiches nach der Behandlung. Die Mittel sind allerdings recht harmlos und werden in regelmäßigen Abständen neu bewertet.
Was kostet eine Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern?
Die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner hängt von der Anzahl der Bäume, sowie der Art Bekämpfung ab. Eine vorbeugende Spritzung der Eichen ist deutlich günstiger als das spätere Entfernen der Nester mit einem Spezialsauger. Für eine Bekämpfung geben wir stets ein
individuelles Angebot ab. Wichtig ist eine vorbeugende Behandlung früh genug zu beauftragen, damit die Behandlung vor dem dritten Larvenstadium durchgeführt werden kann.
Was passiert mit den Nestern der Raupen im Winter?
Die Nester bleiben auch im Winter aktiv und hängen mitunter gar mehrere Jahre in den Eichen. Beim Absaugen oder der vorbeugenden Bekämpfung stoßen wir oft auf alte Nester, die übersehen wurden. Zwar werden die Nester nicht mehr von Raupen bewohnt, die Brennhaare befinden sich jedoch immer noch darin. Da die Haare auch Jahre später noch Symptome hervorrufen können, ist ein Aussitzen der Eichenprozessionsspinner-Saison leider nicht möglich. Die Gefahr von herabstürzenden Nestern oder verwehten Brennhaaren erhöht sich sogar, weshalb eine Eiche immer möglichst früh behandelt, bzw. abgesaugt werden sollte.
Wann werden aus den Raupen die Schmetterlinge?
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners verpuppen sich etwa ab Ende Mai und werden im August zum unscheinbaren Falter. Dieser paart sich recht schnell und legt neue Eier an den Ästen der Eichen ab. Der Schmetterling selbst lebt nur eine kurze Zeit und sorgt im Grunde nur für den Nachwuchs für die nächste Generation. Im neuen Jahr beginnt das Spiel dann von Neuem.
Wie schlimm wird die Eichenprozessionsspinner-Saison 2020?
Leider können wir schwer voraussagen wie der Befall durch den Eichenprozessionsspinner in diesem Jahr wird. Die Populationen schwanken jedes Jahr, sind in den letzten Jahren aber auf einem vergleichsweise hohem Niveau geblieben. Wir vermuten, dass warme Frühlinge und Sommer, die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners begünstigen. Zudem sind einige Vogelarten auf dem Rückmarsch oder meiden die Raupen, sobald sie Brennhaare entwickelt haben. Andere Fressfeinde wie Käfer und Wanzen, können nur für eine geringe Dezimierung der Raupen sorgen.
Quellen: NABU,
Hintergrund-Papier zum Eichenprozessionsspinner, (zuletzt besucht am 24.04.2020)
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald,
Eichenprozessionsspinner (zuletzt besucht am 24.04.2020)