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27. Mai 2020Tauben füttern: Warum es (zurecht) verboten ist
3. Juni 2020Tauben kommen in deutschen Städten in großer Anzahl vor. Aufgrund der gegenseitigen Konkurrenz um geeignete Nistplätze entsteht vielerorts ein enormer Taubendruck. Dies führt zu großen Ansammlungen von Tauben auf den Dächern vieler Häuser. Außerdem werden regelmäßig Solaranlagen und Balkone als Brutstätte in Beschlag genommen. Im Internet kursieren zur Vertreibung der Tauben unterschiedlichste Meinungen und Vorschläge. Wir geben daher einen kleinen Überblick über die typischen Problemstellen am Haus und nachhaltige Gegenmaßnahmen.
Beschaffenheit des Gebäudes kann Tauben anlocken
Bestimmte Eigenschaften und Konstruktionen eines Hauses können für Tauben besonders günstig sein.So bieten Solaranlagen den Tauben ausreichend Schutz vor Feinden und ungünstigem Wetter. Simse und Gebäudevorsprünge werden oft als Sitzplatz in Beschlag genommen.
Dachrinnen bieten den Tauben ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit zum Sitzen, steilere Dächer haben in solchem einem Fall einen Vorteil gegenüber Flachdächern. Balkone werden von Tauben als Sitz- und Brutplatz genutzt. Meist jedoch nur wenn der Balkon selten genutzt wird. Das größere Problem ist meist der Taubenkot der vom Dach auf dem eigenen Balkon landet.
Werbeschilder und Glasdächer an Geschäften werden oft von Tauben in Beschlag genommen oder durch herunterfallen Taubendreck in Mitleidenschaft gezogen. Neben diesen typischen Beispielen gibt es noch etliche andere Möglichkeiten, die Tauben nutzen können. Stahlträger oder Dachpfetten, ebenso wie Bäume. Abhängig ist die Möglichkeit von der Anzahl der Tauben und den alternativen Möglichkeiten.
Vorbeugende Taubenabwehr kann sinnvoll sein
Da man sicherlich nicht jede Sitzmöglichkeit beim Bau eines Gebäudes in Betracht ziehen kann, wird es eine Taube nahezu auf jedes Gebäude schaffen. Sollte man daher vorbeugende Maßnahmen gegen Tauben durchführen? In der Regel ist dies nicht unbedingt notwendig. Zwar kann durch vorbeugende Maßnahmen die Entstehung von Taubenansiedlungen und Taubenkot verhindert werden, allerdings kann man auch Glück haben und nie ein Problem mit Tauben bekommen.In stark frequentieren Bereichen wie der Innenstadt oder am Bahnhof können solche Überlegungen durchaus Sinn machen. Auch wer eine Solaranlage baut, kann sich über vorbeugende Maßnahmen Gedanken machen. Kosten für das spätere Einfangen von Tauben oder die Entfernung von Taubenkot werden hierdurch deutlich minimiert oder fallen mitunter komplett weg.
Passendes System zur Taubenabwehr wählen
Je nach Gegebenheit vor Ort gibt es verschiedene Lösungen zur Taubenabwehr. Mitunter gibt es gar spezielle Spitzen für entsprechende Sitzmöglichkeiten.Dachrinne: Für Dachrinnen gibt es spezielle Dachrinnen-Spikes aus Edelstahl. Sie sind schräg auf einem Edelstahlband angebracht, damit sie sich der Neigung des Dachs anpassen. Die Tauben können nach der Montage weder in die Dachrinne, noch auf den Rand der Dachrinne setzen.
Sims / Pfetten / Fensterbank: Für den flachen Untergrund empfiehlt sich fast immer der Einsatz von Edelstahlspitzen. Diese gibt es verschiedenen Ausführungen: 2-reihig, 4-reihig (selten auch 3-, 5- und 6-reihig). Je nach Breite des Untergrunds und Taubendruck werden die entsprechenden Reihen an Spitzen geklebt. Es gibt auch Spiralen aus Edelstahl, die vor einer Verletzungsgefahr schützen sollen. Dies empfiehlt sich jedoch nur in Bereichen mit vielen Kleinkindern, da herkömmliche Spitzen meist verlässlicher sind und ebenfalls keine Gefahr für Tauben darstellen.
Schmale Träger / Simse: Ist der Untergrund flach, aber sehr schmal, können auch einreihige Spitzen verwendet werden. Da sie leicht nach vorne versetzt sind, können die Spitzen auch an Stellen eingesetzt werden, wo ein Hindernis nach oben im Weg ist. Alternativ lässt sich bei niedrigem Taubendruck auch ein Spanndrahtsystem montieren. Die Tauben finden darauf keinen Halt zum Sitzen.
Solaranlagen: Photovoltaikanlagen auf Dächern sind relativ beliebt, sowohl bei Hausbesitzern, als auch bei Tauben. Da vor allem der Bereich unter den Solarmodulen geschützt werden muss, gibt es spezielle Solar-Spikes, die mitunter auch in der Höhe verstellt werden können.
Taubenabwehrnetze für größere Bereiche
Wenn größere, zusammenhängende oder offene Bereich am Dach vor Tauben geschützt werden sollen, dann empfiehlt sich meist die Montage eines Netzes. Pauschal lässt sich schwer sagen welches Netz in welchem Ausmaß sich eignet. Eine Inspektion vor Ort ist immer ratsam. Aber vor allem Innenhöfe lassen sich mit einem Netz vor Taubeneinflug gut schützen. Gleichzeitig werden auch innenliegende Balkone und Dachränder geschützt.Mit Netzen können auch offene Zugänge am Dach verschlossen werden, sei es der Kamineingang oder das defekte Dachfenster. Generell lässt sich sagen, dass ein Netz vorderrangig hilft den Einflug von Tauben zu verhindern. Edelstahlspitzen sollen hingegen das Absitzen der Tauben verhindern.
Elektrisches System für hohen Taubendruck
In seltenen Fällen kann auch ein elektrisches System zur Taubenabwehr am Dach eingesetzt werden. Meist werden Dachränder und Simse geschützt, die einen sehr hohen Taubendruck aufweisen. Denn sind zu viele Tauben an einem Ort, kann es sein, dass die Vögel sich gar auf einem Netz oder Edelstahlspitzen ihr Nest bauen.Der Nachteil der elektrischen Systeme ist ihr vergleichsweise hoher Wartungsbedarf. Mindestens einmal im Jahr sollte die Anlage gewartet werden, da Ausfälle ansonsten sehr wahrscheinlich sind. Im schlimmsten Fall wird der Schutz eines Jahres binnen weniger Tage oder Wochen wieder zunichte gemacht.
Ultraschall und Raben aus Kunststoff nur bedingt einsetzbar
Neben den herkömmlichen Spitzen werden im Internet auch diverse Hilfsmittel wie Raben aus Kunststoff oder reflektierende Flatterbänder angeboten. Auch Ultraschall gegen Tauben scheint einen hohen Stellenwert zu haben.Aus eigener Erfahrung lässt sich quasi für all diese Systeme zusammenfassen: Sie können helfen, meist aber nur für eine kurze Zeit. Weder Ultraschall noch Plastikraben haben sich in der Praxis nachhaltig bewährt. Während einige Tauben die veränderte Umgebung anfangs zu irritieren vermag, gewöhnen sich die meisten Vögel recht schnell an den stillen Sitznachbarn oder die Vibrationen durch einen Ultraschallsensor.
Als kurzfristige Zwischenlösung kann ein Versucht mit Geräuschen und optischen Täuschungen durchaus unternommen werden, als Dauerlösung taugt aber kein System. Vor allem als Vermieter sollte man mit billigen Lösungen vorsichtig sein. Mangelnde Taubenabwehr kann in bestimmten Fällen gar zu einer berechtigten Mietminderung führen.
Taubenabwehr erfordert individuelle Lösungen
Letztendlich sollte noch einmal darauf hingewiesen werden, dass es grundsätzlich keine Standardlösung zur Taubenabwehr am Dach gibt. Je nach Situation und Taubendruck vor Ort, sind unterschiedliche Systeme sinnvoll. Es empfiehlt sich daher stets einen Fachmann zu Rate zu ziehen und mögliche Lösungen zu eruieren. Auch die Kosten können hierdurch genau beziffert werden.Als Bauherr kann dies während der Bauphase sinnvoll sein. Spätere Problem durch Tauben können durch die richtige Bauweise mitunter gänzlich vermieden werden. Gerne stehen wir Ihnen mit unseren kostenlose Beratungen und Angeboten für jegliche Taubenabwehr zur Seite.