Revierkämpfe im Dach stören die Nachtruhe
Wer einen Marder mal unter dem Dach wohnen hatte oder es noch hat, der kann sicherlich von den lautstarken Auftritten mehrerer Marder erzählen. Vor allem Jungtiere kämpfen regelmäßig um bestimmte Reviere und gehen dabei nicht zimperlich zu.
Wer einmal die Schäden durch Marder an Dämmung oder in seinem Auto gesehen hat, kann sich ungefähr vorstellen wie die Tiere bei Kämpfen miteinander umgehen. Der dabei entstehende Lärm hat schon manchen Hausbewohner um den Schlaf gebracht. Tatsächlich ist die fehlende Nachtruhe einer der Hauptgründe weshalb uns Menschen mit einer
Mardervertreibung beauftragen.
Dürfen Marder gefangen werden?
Marder zu fangen ist in vielen Bundesländern verboten oder zumindest reglementiert. In Hessen benötigt man zum Fang eines Marders einen Fang- bzw. Jagdschein. Wir besitzen einen solchen Schein zwar, nutzen ihn aber meist zum Fang von Füchsen oder Siebenschläfern. Marder zu fangen ist meist sehr aufwendig und nicht sehr nachhaltig. Da stets mehrere Marder in einem Gebiet unterwegs sind, wird man mehrere Fangaktionen durchführen müssen, ohne Garantie, dass im nächsten Jahr nicht ein neuer Marder in das Revier einfällt.
Dürfen Marder bejagt werden?
Marder fallen in Hessen unter das Jagdrecht. Sie dürfen demnach bejagt werden. Allerdings gibt es Schonzeiten zu denen keine Marder geschossen werden dürfen. Laut einem aktuellen Urteil wurde der Zeitraum gelockert. Marder dürfen nun vom 16. Oktober bis zum 28. Februar gejagt werden.
Diese Regelung gilt natürlich nicht für den befriedeten Bereich. In der Stadt und Wohnsiedlungen dürfen Marder generell nicht gejagt werden. Es bedarf Ausnahmegenehmigungen um Jagdaktionen im befriedeten Gebiet durchzuführen. Ein Marder unter dem Auto oder im Dach eines Haus werden mit Sicherheit keine Sondergenehmigung erwirken.
Marder im Dach zu fangen ist keine nachhaltige Lösung
Immer wieder erhalten wir Anfragen zum
Fang von Mardern, die in Dächern leben. Und immer wieder lehnen wir dies ab. Der Grund liegt ebenfalls im Revierverhalten der Marder.
Zum Einen wird ein Marder stets zu seinem Revier zurückkehren wollen. Nun kann man ihn natürlich weit weg fahren und ihn aussetzen. Anschließend müsste man mindestens 10 bis 20 Kilometer weit fahren, um den Marder auf Dauer los zu sein.
Somit hat man sich aber lediglich des einzelnen Marders entledigt. Gleichzeitig hat man aber auch Platz für den nächsten Anwärter für das freigewordene Revier geschaffen. Dieser wird sich voraussichtlich innerhalb der kommenden Woche mit regelmäßigen Besuchen bedanken. Dann geht das ganze Spiel von vorne los. Und nicht jeder Fang ist gleichsam erfolgreich. Mitunter kann es einige Wochen dauern bis das Tier erfolgreich gefangen wurde.
Eine Vertreibung und Aussperrung des Marders dauert insgesamt eine bis maximal zwei Wochen und hält nachhaltig auf Jahre hin alle kommenden Marder fern. Wir sehen daher keinen Vorteil im Fang des Marders aus einem Dach.
Marder im Außenbereich fangen
So viel zum Thema: Marder im Dach fangen. Was ist aber mit Mardern im Außenbereich? Hier lässt sich schwer eine Vertreibung und Aussperrung durchführen.
Hier könnte man zwar versuchen einen Marder zu fangen, die erwähnten Nachteile bleiben aber auch im Außenbereich bestehen.
Meist verursachen Marder im Garten aber keine großen Schäden. Allenfalls die Hinterlassenschaften können etwas lästig sein, sind aber nicht unbedingt gefährlicher als die einer Katze. Dennoch sollte man beim Entsorgen Vorsicht walten lassen, denn der Kot kann mit dem Fuchsbandwurm infiziert sein. Daher am besten mit Schaufel und etwas Abstand oder Mundschutz in der Tonne entsorgen.
Warum richten Marder Schäden am Auto an?
Marder zerfressen scheinbar liebend gerne die Kabel an Autos. Dies hat aber nichts mit einem Nagetrieb zu sein, Marder gehören generell nicht zu den Nagetieren. Auch ist dies sehr wahrscheinlich keine Rache für überfahrene Marder. Es hat vielmehr mit Revierkämpfen zu tun.
Man vermutet, dass Marder den Duft revierfremder Marder in Autos riechen. Um der Konkurrenz klarzumachen, dass sie hier nichts verloren hat, wird das vermeintliche Heim des feindlichen Marders mutwillig zerstört. Daher sind Autos während der Paarungszeit gegen Juli, August besonders gefährdet in Mitleidenschaft zu geraten. Zu dieser Jahreszeit verhalten sich die Männchen besonders aggressiv gegenüber Artgenossen, um die Weibchen im Revier für sich zu gewinnen.
Zahlt die Versicherung alle Schäden am Auto?
Die meisten Autoversicherungen bieten eine Kostenübernahme von Schäden durch Marder an. Teilweise ist dies auch durch eine Teilkasko abgedeckt. Die genauen Konditionen sollten Sie bei ihrem Versicherer erfragen.
Wichtig ist auch, dass nicht jeder Marderschaden übernommen wird.
Folgeschäden sind oft nicht abgedeckt. So wird beispielsweise nur das zerbissene Kabel ersetzt, nicht aber die dadurch entstanden Schäden am Motor. Die genauen Bedingungen sollten vorab genau hinterfragt werden, andernfalls wird man auf einem großen Teil der Kosten sitzen bleiben.
Marder vom Auto fernhalten
Marder beheimaten auch die Tiefgaragen unserer Häuser und nehmen vor dem Motorraum eines Autos keinen Halt.
Es gibt verschiedene Methoden um einen Marder vom Motorraum des Autos fernzuhalten. Neben diversen Hausmitteln wie WC-Steinen und Hundehaaren, werden vor allem
Ultraschall und Elektrogeräte angepriesen.
Wir können aus eigener Erfahrung lediglich zu einem
engmaschigen Gitter raten, welches unter den Motorbereich des Autos gelegt wird. Der Marder empfindet es als unangenehmen darauf zu laufen und meidet daher den Bereich. Zusätzlich könnte das Gitter unter Strom gesetzt werden. Dies sollte aber nur in sicheren Bereichen wie einer Garage stattfinden.
Ein sogenannter Marderschreck setzt hingegen bestimmte Bereich des Motors unter Strom. Somit erhält der Marder beim Versuch in den Motorraum einzudringen einen kleinen, ungefährlichen Stromschlag. Dies scheint nach den Erfahrung vieler Autofahrer eine recht wirksame Methode zu sein. Da wir aber nur selten gegen Marder im Auto vorgehen, haben wir auch noch keinen Marderschreck eingebaut oder können die Funktionalität bestätigen.