Wann können wir ein Hornissennest umsiedeln?

Während wir bei Wespen lediglich die Machbarkeit (und Notwendigkeit) der Umsiedlung als Voraussetzung benötigen, ist bei Hornissen zusätzlich eine behördliche Genehmigung notwendig. Die Naturschutzbehörde muss einen Antrag auf Umsiedlung besonders geschützter Arten genehmigen, bevor wir tätig werden können. Einen entsprechenden Antrag füllen wir gemeinsam mit ihnen vor Ort aus und leiten ihn an die zuständige Behörde weiter. Daher ist auch eine Besichtigung des Nests zwingend notwendig. „Spontane“ Umsiedlungen können wir nicht durchführen.

Wie lange dauert die Genehmigung für einen Antrag auf Umsiedlung?

Pauschal lässt sich leider nicht sagen wie lange es dauert bis die Naturschutzbehörde einen Antrag auf Umsiedlung genehmigt. Dies hängt von der Behörde und deren aktueller Auslastung ab. In ruhigen Zeiten kann eine Genehmigung bereits am nächsten Tag eintreffen, in Hochzeiten wie 2018 kann es mitunter länger als eins oder zwei Wochen dauern. Wir halten stets engen Kontakt mit den Behörden und versuchen die Genehmigungen schnellst möglich zu erhalten. In Ausnahmefällen kann eine Behörde auch eine mündliche Genehmigung erteilen, im Regelfall wird aber eine schriftliche Zusage vorausgesetzt.

Wie lange dauert eine Umsiedlung von Hornissen?

Unsere eigentliche Arbeit kann je nach Nestgröße und -Lage mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Wir müssen mit einem umgebauten Staubsauger möglichst alle Hornissen in eine spezielle Umsiedlungskiste saugen. Anschließend muss das Nest vorsichtig von seinem bisherigen Standort entfernt werden und ebenfalls in der Kiste fixiert werden. Zu guter Letzt muss das Nest noch an seinem neuen Standort angesiedelt werden. Im Vergleich zu einer Bekämpfung bedeutet die Umsiedlung ein erheblicher Mehraufwand, der aus Sicht des Naturschutz aber durchaus lohnenswert ist.

Können wir Hornissen auch bekämpfen?

Hornissen können theoretisch auch bekämpft werden. Da die Tiere aber unter besonderem Naturschutz stehen, ist grundsätzlich davon abzuraten. Die Naturschutzbehörde kann eine Genehmigung zur Bekämpfung geben, wenn es die besonderen Umstände erlauben. Ein Hornissennest in einem Kindergarten, dass aufgrund seiner Lage nicht umsiedelbar ist, wäre ein Beispiel für eine mögliche Genehmigung. Im Zweifelsfall wird aber die individuelle Situation vor Ort entscheiden, ob eine Bekämpfung unbedingt notwendig ist.

Welche Kosten entstehen bei der Umsiedlung von Hornissennestern?

Die Umsiedlung eines Hornissennests ist nicht teurer als die eines Wespennests. Sie ist aber teurer als eine Bekämpfung. Dies begründet sich im erheblichen Mehraufwand an Organisation und Arbeit vor Ort, gegenüber der Bekämpfung von Hornissen. Zudem erheben einige Naturschutzbehörden eine zusätzliche Gebühr für einen Antrag auf Abtötung von Hornissen. Diese Gebühr fällt mitunter bei einem Antrag auf Umsiedlung weg. Die Gesamtkosten sind aufgrund der unterschiedlichen Gebühren und des Aufwands pauschal nicht zu benennen.

Bestimmung der Tiere vor Ort oder per Foto

Wenn Sie unsicher sind welche Hautflügler bei ihnen unterwegs sind, können wir die Tiere gerne für Sie bestimmen. In der Regel reicht ein Foto des Tiers oder Nests um die Bestimmung durchführen zu können. Wir können uns die Lage aber auch gerne vor Ort anschauen und die Tiere bestimmen. Da wir Hornissennester vor Antragstellung an die Naturschutzbehörde immer besichtigen müssen, ist ein Inspektionstermin vor Ort stets notwendig. Einen kurzfristigen Termin erhalten Sie über unser Büro per Telefon oder Mail.

Siedeln wir auch andere Hautflügler um?

Natürlich gibt es auch noch weitere Hautflügler, die im Bereich des Menschen auftauchen. Meist kann hier aber auf eine Umsiedlung oder gar Bekämpfung verzichtet werden. Die wichtigsten Vertreter möchten wir an dieser Stelle kurz beschreiben.

Wespen
Wespen werden ebenfalls von uns umgesiedelt. Das genaue Verfahren haben wir auf einer separaten Seite beschrieben.

Bienen und Hummeln
Theoretisch können wir auch Bienen oder Hummeln umsiedeln. Dies erweist sich in der Praxis jedoch deutlich schwieriger als die Umsiedlung von Wespen oder Hornissen. Die Nester sind meist schlecht erreichbar und werden beim Versuch der Umsiedlung oft schwer beschädigt. Wir versuchen daher die Menschen zur Duldung der Nester zur überzeugen. Sowohl Hummeln als auch Bienen sind grundsätzlich sehr friedliche Tiere. Wir beraten Sie gerne vor Ort um mögliche Probleme zu besprechen und gemeinsam eine Lösung zu eruieren. Bitte beachten Sie, dass Hummeln zu den besonders geschützten Arten gehören und daher eine Genehmigung der Naturschutzbehörde erfordern. Bienen genießen als verwilderte Haustiere lediglich einen allgemeinen Schutz.

Feldwespen
Eine Besonderheit stellen zudem die Feldwespen dar. Die Tiere sind sehr ortstreu und treten daher meist mehrere Jahre hintereinander an derselben Stelle auf. Die Völker sind sehr klein, es besiedeln maximal 20 bis 30 Tiere ein Nest. Zudem sind Feldwespen sehr friedlich und bauen ihre Nester oft am Dachbereich wo sie wenig stören.Allerdings kann es auch vorkommen, dass sie direkt am Balkon oder Gartentür bauen (sie sind bezüglich des Standorts sehr flexibel). In solch einem Fall begutachten wir die Situation gerne vor Ort und schlagen eine Lösung vor.

Wildbienen und Solitärwespen
Gänzlich ungefährlich und von einer Bekämpfung, sowie Umsiedlung ausgeschlossen sind die (teilweise) besonders geschützten Wildbienen und Solitärwespen. Beide Arten leben im Regelfall nicht in einer Gemeinschaft (bei Wildbienen gibt es Ausnahmen). Durch diesen Umstand gibt es kein gemeinsames Nest, welches umgesiedelt werden könnte. Die Tiere fliegen lediglich einzelne Löcher an um ihre Larven mit Nahrung zu versorgen. Auch wenn hunderte Wildbienen im selben Boden verschwinden, sind diese komplett unabhängig voneinander. Durch den seltenen aber lockeren Sandboden als geeigneten Untergrund, suchen sich viele Wildbienen die selbe Stelle aus. Bei Solitärwespen sind hingegen fast immer nur einzelne Tiere zu sehen. Beide Arten sind jedoch komplett ungefährlich, da sie nicht nur besonders friedfertig sind, sondern auch keinen Stachel besitzen, der die menschliche Haut durchdringt. Eine Angst vor fehlgeleiteten Stichen braucht man daher nicht haben. Zudem ist das bunte Treiben meist nach wenigen Wochen wieder vorbei.

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