Was unterscheidet holzzerstörende Ameisen von anderen Ameisenarten?

Holzzerstörende Ameisen leben vorwiegend in Holzkonstruktionen, während „süßfressende“ Ameisen ihre Nester meist im Außenbereich, in der Erde oder den typischen Ameisenhügeln bauen. Holzzerstörende Ameisen ernähren sich dabei nicht vom Holz, sie höhlen es lediglich aus, um ihr Nest darin zu bauen. Sie ernähren sich meist von Honigtau und kultivieren hierfür Läuse, welche das Sekret ausscheiden. Das macht sie unabhängig von Nahrungsquellen außerhalb des Nestes. Einer der wichtigsten Merkmale bei der Bekämpfung von holzzerstörenden Ameisen.

Kann ich holzzerstörende Ameisen selbst bestimmen?

Die Bestimmung von Ameisen gehört mit zu den schwierigsten Aufgaben für unsere Labore. Dies liegt zum Einen an den vielen unterschiedlichen Arten, zum Anderen an den kleinen, aber feinen Unterschieden zwischen den Ameisen. Das stetige Wachstum invasiver Arten macht die Sache nicht gerade einfacher. Mit bloßem Auge wird kaum ein seriöser Schädlingsbekämpfer eine Bestimmung durchführen. Auch wir senden jede Ameise zur exakten Bestimmung ein, selbst wenn wir uns relativ sicher sind. Von einfachen Abgleichen per Foto im Internet raten wir daher unbedingt ab.

Die Braune Wegameise ist der häufigste Vertreter der holzzerstörenden Ameisen

Woran erkenne ich holzzerstörende Ameisen im Haus?

Ungeachtet der Artenbestimmung unter dem Mikroskop können wir aber auch am Telefon recht sicher sagen ob wir es mit süßfressenden Ameisen oder holzzerstörenden Arten zu tun haben. Holzzerstörende Ameisen bilden meist keine Straßen, wie wir sie typischerweise aus jedem Comic kennen. Sie gehen zudem nicht gezielt auf Nahrungssuche außerhalb ihres Nestes. Ihr Kühlschrank dürfte demnach weitestgehend verschont bleiben. Zudem treten die Ameisen meist nur für wenige Wochen im Innenbereich auf. Zu dieser Zeit wird man quasi von einer Horde fliegender Ameisen überrannt. Zu guter Letzt bleiben natürlich die Schäden an den Holzkonstruktionen. Diese fallen aber meist nicht auf, da sie überwiegend im verdeckten Bereich stattfinden.

Welche holzzerstörenden Ameisen kommen in Deutschland vor?

Generell lässt sich schwer sagen welche holzzerstörenden Ameisenarten in ganz Deutschland auftreten. Jährlich werden neue Arten eingeschleppt und siedeln sich dauerhaft an. In unserem Einzugsgebiet haben wir vor allem mit einer Ameisenart zu kämpfen, die Braune Wegameise (Lasius Brunneus). Gelegentlich treten auch noch verschiedene Arten der Rossameise auf. Diese tritt aber vergleichsweise selten auf und ist noch etwas schwieriger in den Griff zu bekommen als die Braune Wegameise.

Wie findet eine Bekämpfung von holzzerstörenden Ameisen statt?

Die größte Schwierigkeit bei der Bekämpfung von Lasius Brunneus ist die Lokalisierung des Nestes. Da die Braune Wegameise auch Satellitennester anlegt (eigenständige Nester mit eigener Königin), ist die Bekämpfung eines Nestes meist nicht ausreichend. Da sich die Nester zudem unter der Verkleidung befinden und mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, muss man ein wenig tricksen. Während des Hochzeitflugs, meist im Mai, kommen die Tiere aus ihren Nestern an die Oberfläche. Nun ist es wichtig sich zu merken an welchen Stellen die Ameisen rauskommen. Dies sind die Bereiche, die später von uns behandelt werden. Meist liegen die Stellen unweit von diesen Austrittspunkten, sodass durch das Verpressen eines Insektizids das Nest relativ sicher getroffen werden kann.
Bei der Rossameise können wir ähnlich verfahren, da die Nester sich aber oft im Außenbereich finden, ist diese Methode nicht immer empfehlenswert. Bei einem Befall werden wir die Situation vor Ort inspizieren und eine entsprechende Vorgehensweise vorschlagen. Eine pauschal gültige Strategie wie bei der Brauen Wegameise gibt es leider nicht.

Kann man holzzerstörende Ameisen auch mit Gelköder bekämpfen?

Zwar gehen Lasius brunneus und vor allem Rossameisen vereinzelt auch an Gelköder. Allerdings wird dieser nicht ins Nest gebracht und an die Königin verfüttert. Daher wird eine Bekämpfung mit Gelköder keinen nachhaltigen Erfolg bringen. Es ist ein Irrglaube, dass Braune Wegameisen erfolgreich mit Ködern bekämpft wurden. Da die Ameisen nur eine kurze Zeitspanne im Jahr an die Oberfläche kommen, suggeriert das Wegbleiben der Ameisen oft eine erfolgreiche Bekämpfung. Doch spätestens im kommenden Jahr wird man feststellen, dass die Ameisen nie wirklich weg waren.

Wie lange dauert eine Bekämpfung und welche Kosten entstehen dabei?

Eine Bekämpfung veranschlagen wir für einen Arbeitstag. Je nach Ausmaß des Befalls kann die Bekämpfungsdauer aber variieren. Die Kosten richten sich entsprechend dem Arbeitsaufwand. Nach der Bekämpfung kann noch einige Zeit ein Auftreten von Ameisen möglich sein. Die Insektizide töten die Ameisen nicht immer sofort ab, es kann mitunter einige Zeit dauern bis alle Ameisen durch das Gift sterben. Wir verwenden diese Mittel bewusst, damit keine Langzeitinsektizide auf Jahre im Haus verbleiben.

Geben wir eine Garantie auf den Erfolg der Bekämpfung?

Bei der Bekämpfung von Lasius brunneus können wir leider keine Garantie auf eine vollständige Tilgung des Befalls geben. Da wir die Nester nicht sehen und nicht sicher alle Austrittsstellen ausmachen können, bleibt ein Restrisiko nach der Bekämpfung. Die Erfahrung zeigt aber, dass wir gute Erfolge bei der Bekämpfung erzielen, wenn wir alle Austrittsstellen der Ameisen behandeln können. In einigen Fällen muss die Bekämpfung im Folgejahr wiederholt werden, in den meisten Fällen tritt nach einer Bekämpfung allerdings keine Ameise mehr auf.

Lasius brunneues können nur oberflächlich mit Insektenspray bekämpft werden

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