Lebensmittelmotten erkennen und bekämpfen

Lebensmittelmotten (Plodia interpunctella) sind der Albtraum jeder Hausfrau oder Hausmann. Die Motten treten oft sehr schnell in großer Anzahl auf und machen Lebensmittel ungenießbar. Dabei braucht es zur Bekämpfung meist nur eine gewisse Gründlichkeit und vor allem Geduld. Bis zu einem halben Jahr kann es mitunter dauern bis alle Anzeichen der Motten beseitigt sind. Das heißt aber glücklicherweise nicht, dass die Küche solange nicht benutzbar ist.

Wie sehen Dörrobstmotten aus?


Die häufigste Lebensmittelmotte in deutschen Küchen ist die Dörrobstmotte. Zwar gibt es auch noch andere Lebensmittelmotten wie die Mehl- oder Getreidemotte, allerdings kommen diese meist nur in größeren Silos vor. Die Dörrobstmotte ist recht eindeutig an ihrer braunen Färbung zu erkennen. Zusätzlich zum braunen Hinterteil der Flügel besitzen sie noch schwarze Streifen. Ihre durchschnittliche Spannweite beträgt 13 bis 20 mm. Die Larven der Motten finden sich ausschließlich in Lebensmitteln. Zur Verpuppung findet man sie nicht nur in Lebensmitteln, sondern oft auch in dunklen Ecken oder im Wandbereich.

Kann ich Befall von Lebensmittelmotten vorbeugen?

Das A und O bei der Bekämpfung, bzw. Vermeidung von Lebensmittelmotten ist sichere Verwahrung von Lebensmitteln. Die Insekten brauchen einen Zugang zum Nahrungssubstrat um Ihre Eier abzulegen und sich zu entwickeln. Daher sollten potentielle Substrate gut verschlossen aufbewahrt werden.
Plastik- oder Papiertüten eignen sich dabei weniger gut als dickwandige Tupperwaren oder Glasbehälter. Leider können Lebensmittel auch vorab befallen sein, da auch der eine oder andere Hersteller seine Problem damit hat. Eine regelmäßige Sichtkontrolle, gerade bei länger gelagerten Lebensmittel wie Reis, Tee oder Müsli ist daher nie verkehrt.

Welche Lebensmittel werden von Motten befallen?

Lebensmittelmotten befallen nicht zwangsläufig nur bestimmte Nahrung. Allerdings gibt es Lebensmittel, die besonders gefährdet sind von den Insekten heimgesucht zu werden. Reis, Tee oder Getreide sind bereits in der Produktion gefährdet und können daher immer mal wieder ungeöffnet befallen sein.
Aber gerade Produkte, die nicht täglich verwendet werden und im dunklen Schrank gelagert werden, können leicht befallen werden, ohne dass man zunächst Notiz davon nimmt. Getreide, Müsli, aber auch Gewürze, vor allem in getrockneter (Pflanzen-)Form, Nüsse und auch Schokoladenprodukte werden sollten stets gut verschlossen gelagert werden.

Was kann ich bei Befall von Lebensmittelmotten tun?

Haben die Motten es in die Küche geschafft haben, sollte als erstes der Lebensmittelschrank überprüft werden. Meistens ist ein bestimmtes, länger nicht genutztes, Produkt die Quelle des Mottenbefalls. Wenn dieses entsorgt wird und der Schrank anschließend ordentlich gereinigt wird, kann ein größerer Befall oft vermieden werden. Natürlich muss entsprechend schnell reagiert werden. Zudem sollte die Nahrung nicht im Küchenabfalleimer entsorgt werden, da sich die Motten dort weiterentwickeln könnten und somit immer noch in der Wohnung wären.
Die Gefahr ist, dass Motten das Substrat verlassen und sich in nicht einsehbaren Ecken verpuppen. Dann kann erneuter Ausbruch einige Monate später möglich sein. Je nach Temperatur kann es schließlich dauern bis aus dem Puppenstadium eine fliegende Motte wird. Dass die Verpuppung dabei ausschließlich im Nahrungssubstrat stattfindet entspricht leider nicht der Wahrheit.

Lebensmittelmotten bekämpfen: Was hilft wirklich?

Wer die Motten durch einfaches Wegschmeißen und Säubern nicht in den Griff bekommt, kann natürlich eine Bekämpfung einleiten. Der erste Schritt sollte aber immer die Entsorgung der befallenen Lebensmittel sein. Anschließend sollten mögliche Verstecke, von sich verpuppenden Larven, ausgemacht und vernichtet werden.

Dies gelingt in der Realität nicht immer, weshalb mitunter unterstützende Maßnahmen sinnvoll sein können. Wir empfehlen hierbei vor allem zwei Methoden.

Pheromon-Fallen: Klebeflächen mit einem Pheromon-Lockstoff sind einfach in der Handhabung und relativ günstig zu erwerben. Daher ist es quasi nie verkehrt ein paar Fallen aufzustellen. Die männlichen Exemplare werden vom Sexuallockstoff angezogen und bleiben auf der Falle kleben. Die weiblichen Tiere bleiben davon zwar unbeeindruckt können sich aber auch nicht paaren und somit keine neuen Eier ablegen.

Schlupfwespen: Sollte der Befall schwieriger in den Griff zu bekommen sein, sind Nützlinge eine gute Alternative. Sie können die befalle Nahrung zwar nicht retten, aber die Motten zumindest in den Griff bekommen. Schlupfwespen können mittels kleiner Pappkärtchen, nahe am befallenen Ort, ausgebracht werden. Die Tiere schlüpfen bei Zimmertemperatur und suchen anschließend die Eier der Motten auf. Diese parasitieren Sie, sodass sich keine Motten mehr entwickeln können. Sobald keiner Motteneier mehr vorhanden sind, sterben auch die Schlupfwespen ab.
Die Behandlung muss in der Regel mehrere Male, im Abstand von einigen Wochen, wiederholt werden, bis der Befall vollständig getilgt ist. Daher kann auch diese Methode mehrere Monate an Zeit in Anspruch nehmen.

Unseres Erachtens sind die beschriebenen Methoden die einzig sinnvoll durchführbaren Maßnahmen. Wir möchten aber kurz auch auf, immer wieder angefragte, Methoden eingehen, die aber meist einen deutlichen Nachteil haben.

Chemie / Insektenspray: Generell gibt es stets die Möglichkeit mit Pyrethrum-haltigen Mitteln einen Insektenbefall zu bekämpfen. Allerdings tötet das Spray nur die Motten und deren Larven, nicht aber die Eier ab. Darüber hinaus, ist es aus unserer Sicht niemals sinnvoll im Lebensmittelbereich mit Insektiziden zu arbeiten, vor allem wenn es vielversprechende Maßnahmen ohne Gifteinsatz gibt. Wir raten daher dringend ab bei Lebensmittelmotten auf Insektensprays zurückzugreifen. Sie richten damit womöglich mehr Eigenschaden an, als dass Sie Motten vernichten.

Kälte / Wärme: Ungefährlicher ist der Einsatz von Kälte oder Wärme. Minusgrade über mehrere Tage, bis zu einer Woche können die Eier und Larven abtöten. Gleiches gilt für Temperaturen ab 55 Grad. Hier reichen allerdings schon eins bis zwei Stunden zur sicheren Abötung. Die toten Larven oder Eier haben Sie danach aber immer noch in der Nahrung. Als Alternative zum Einsatz von Schlupfwespen, bei länger anhaltendem Befall, kann die Methode aber eine Alternative sein.

Lavendel / Duftstoffe: Hausmittel und Duftstoffe, die Motten abhalten sollen, können die adulten Tiere theoretisch fernhalten. Allerdings können wir keinen gesicherten Praxistipp in diese Richtung geben. Zudem sind die fliegenden Motten das geringere Problem. Schwieriger ist es immer die Eier und Larven loszuwerden. Als Alternative zu möglichen Duftstoffen empfehlen wir Pheromon-Klebeflächen. Die Wirksamkeit der Klebeflächen ist gesichert und ebenfalls einfach in der Anwendung.

Wenn Sie eine Beratung brauchen oder weitere Tipps, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir können auch einen Schädlingsbekämpfer schicken, der sich den Mottenbefall vor Ort anschaut.

Dörrobstmotten bestechen durch ihre bräunliche Färbung

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