Bettwanzenbefall erkennen: Was kann ich bei einem Verdacht tun?

Wir bekommen oft Anrufe von Menschen, die der festen Überzeugung sind Bettwanzen im Haus zu haben. Durch den stetigen Anstieg von Bettwanzen in Deutschland und sicher auch dem medialen Interesse, sind die Leute schnell verunsichert. Meist reicht ein kleiner, vermeintlicher Stich und die Assoziation zum Bettwanzenbefall ist sofort hergestellt. In vielen Fällen stellt sich aber letzten Endes heraus, der vermeintliche Stich hat eine ganz andere Ursache.

Wir haben daher ein paar Tipps zusammengestellt, mit denen sich womöglich der Befall von Bettwanzen ausschließen lässt. Dies kann sicherlich keine hundertprozentige Gewährleistung sein und die Inspektion vom Profi ersetzen, aber sie hilft zumindest auf bestimmte Anzeichen zu achten und sie zu verstehen.

1. Waren Sie im Urlaub oder hatten Sie Besuch, der bei Ihnen geschlafen hat?

Bettwanzen werden immer eingeschleppt. Da die Tiere nur nachts aus Ihren Verstecken krabbeln, wenn der Wirt (also der Mensch) schläft, ist eine Übernachtung auswärts oder (in selteneren Fällen) auch ein Gast notwendig, um Bettwanzen einzuschleppen. Sollte nichts dergleichen zutreffen, können Sie ziemlich sicher sein, dass Bettwanzen nicht im Spiel sind.

2. Wie lange ist die Übernachtung oder der Urlaub her?

Als Faustregel für den Abstand zwischen Übernachtung und Bettwanzenbefall daheim, kann man grob 14 bis 21 Tage anpeilen. Sollte der Abstand größer sein, so ist ein Bettwanzenbefall ebenfalls unwahrscheinlich. Das liegt daran, dass Bettwanzen, wenn Sie die Möglichkeit haben auch Blut saugen.
Durch das Blut saugen, können diese sich weiterentwickeln und Eier ablegen. Die Nymphen, die aus den Eiern entstehen, brauchen wiederum rund 14 Tage um zu schlüpfen. Sollte man durchgehend zuhause schlafen und in diesem Zeitraum keine Beschwerden haben, sondern (deutlich) später, so ist ein Bettwanzenbefall nicht sehr wahrscheinlich.

3. Wie sehen die vermeintlichen Bettwanzenbisse aus?

Hier wird es schon etwas schwieriger. Jeder Mensch reagiert etwas anders auf Bisse von Bettwanzen (viele reden dabei von Stichen). Daher kann auch nicht jeder Hautarzt eindeutig belegen, ob es sich um Bettwanzenbisse oder doch etwas anderes handelt. Das Kratzen an den Einstichstellen kann das Hautbild zudem wesentlich verändern, was eine Diagnose mitunter erschwert.
Generell kann man aber sagen, dass Bisse von Bettwanzen meist in sogenannten Straßen (mehrere Einstichstellen kurz hintereinander) erfolgen. Zudem sollen die so genannten Stiche schmerzhafter, als beispielsweise ein Mückenstich, sein.

4. Suchen Sie die typischen Verstecke der Bettwanzen ab

Bettwanzen halten sich in der Nähe Ihres Wirts auf. Nicht immer sind sie aber direkt im Bettkasten. Fußleisten, Steckdosen oder auch Bilderrahmen können den Bettwanzen als Verstecke dienen. Untersuchen Sie diese Stellen auf Bettwanzenkot oder gar lebende Tiere. Gerade der Kot (schwarze kleine Punkte) ist als Laie nicht immer leicht zu identifizieren, ein Versuch ist es aber in jedem Fall wert.
Kleiderschränke oder Schubladen sind im Übrigen weniger typische Verstecke, die Bettwäsche sollte allerdings genauer inspiziert werden. Oft finden sich dort auch kleine Blutflecke, die von den Bettwanzen stammen.

5. Verwenden Sie doppelseitiges Klebeband zur Befallskontrolle

Da die Bettwanzen gemeinerweise erst aus Ihren Verstecken kriechen, wenn Sie schlafen, ist es schwer die Tiere In flagranti zu erwischen. Eine Abhilfe kann doppelseitiges Klebeband sein. Dieses sollte idealerweise stark kleben und dennoch leicht wieder abzuziehen sein. Damit können Sie den Bereich um den Schlafplatz abkleben und möglicherweise die ein oder andere Bettwanze auf Ihrem nächtlichen Raubzug abfangen. Der Vorteil ist, dass es die Bettwanzen so auch nicht schaffen zu Ihnen vorzudringen. Eine Garantie, dass Sie alle Bettwanzen auf diese Weise abfangen ist dies aber bei Weitem nicht.

6. Ziehen Sie einen Profi zu Rate

Dieser Tipp klingt zwar recht banal, mag aber nicht unbedingt selbstverständlich sein. Denn auch wenn Sie alle erwähnten Schritte befolgen, ersetzt dies nicht das Urteil eines Sachverständigen. Wir bekommen oft Bilder von vermeintlichen Bettwanzen und deren Spuren, bei denen wir schnell Entwarnung geben können. Auch Inspektionen vor Ort laufen immer wieder ins Leere obwohl die am Telefon berichteten Symptome und Anzeichen zunächst für einen Bettwanzenbefall sprechen.
Klar ist, einen Befall kann man als Privatperson nicht alleine in den Griff bekommen. Und eine Begutachtung sollte vor dem Beginn von teuren Einsätzen unbedingt in Anspruch genommen werden. Auch um mögliche Schwierigkeiten bei einer Bekämpfung vorab klären zu können.

Sie sehen, es gibt durchaus einige einfache Möglichkeiten mit denen man einen möglichen Bettwanzenbefall zuhause überprüfen kann. In der Regel kommt man um die Hilfe eines Schädlingsbekämpfers zwar nicht herum aber mit den aufgeführten Tipps kommen Sie hoffentlich schon einen Schritt weiter.

Wenn Sie sich unsicher sind und Hilfe benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir beraten Sie ausführlich am Telefon und können bei Bedarf einen Fachmann schicken, der eine gründliche Inspektion durchführt.

Bettwanzenkot und Häutungsreste sind ein typisches Indiz