Der Hausbock ist nicht zu verwechseln mit dem Holzbock
Beim Hausbock handelt es sich um einen Bockkäfer, der in ganz Deutschland verbreitet ist. Fälschlicherweise wird er oft auch als Holzbock bezeichnet. Da er ein typischer Holzschädling ist, liegt diese Bezeichnung natürlich nahe. Allerdings handelt es sich beim Gemeinen Holzbock um die nicht weniger beliebte Zecke. Der Hausbock ist ein reiner Materialschädling, während der Holzbock hingegen ein reiner Gesundheitsschädling ist.Der Hausbock befällt bevorzugt nicht imprägnierte Nadelhölzer
Der Hausbock ist ein ernstzunehmender Holzschädling, der eine Vorliebe für Nadelhölzer hat. Nicht imprägniertes Holz ist besonders gefährdet, weshalb vorbeugend stets ein geeignetes Holzschutzmittel aufgetragen werden sollte. Andernfalls kann der Hausbockkäfer bis zu 200 Eier ablegen, aus welchen die gefräßigen Larven schlüpfen und für sehr lange Zeit im Holz leben. Mindestens zwei Jahre brauchen die Larven um sich zum Hausbockkäfer zu entwickeln. Bei ungünstigen Bedingungen (kalte Temperaturen) verzögert sich die Entwicklung entsprechend.Welche Schäden richtet die Larve des Hausbockkäfers an?
Schäden im Holz werden, ähnlich wie bei Motten oder dem Gemeinen Nagekäfer, ausschließlich von der Larve verursacht. Der ausgewachsene Käfer lebt nicht sehr lange. Er stirbt bereits kurz nach der Paarung und Eiablage ab. Die eigentliche Gefahr geht somit von den Larven aus, welche über mehrere Jahre hinweg ihre Gänge in das befallene Holz fressen. Dadurch kann die Statik beeinflusst werden, sodass Balken mitunter ausgetauscht werden müssen.Wie erkenne ich einen Befall durch den Hausbock?
Einen Befall durch den Hausbock festzustellen ist nicht ganz einfach. Die Käfer hinterlassen ovale Löcher im Holz, die aber oft übersehen werden. Die Larven verursachen Geräusche im befallenen Holz, welche deutlich wahrgenommen werden können. Voraussetzung ist hierfür natürlich ein Befall von Holz in bewohnten Bereichen. Oft wird aber das Dachgebälk befallen, welches sich mitunter im nicht zugänglichen Dachstuhl befindet. Soweit möglich sollte gefährdetes Nadelholz regelmäßig überprüft werden. Um festzustellen ob es sich um einen aktiven Befall handelt, hilft auch das Holz an diversen Stellen abzubeilen. Dadurch werden die Fraßgänge offengelegt und man kann sehen ob sich aktuell Larven im Holz befinden. Da die Larven nur das Splintholz befallen, muss das Abbeilen nicht im Kernholz stattfinden. Ein Abbeilen der Balken findet schließlich auch im Zuge der Bekämpfung statt.Ist ein Befall durch den Hausbock meldepflichtig?
Eine allgemeine Meldepflicht bei Hausbockbefall besteht in Deutschland nicht. Es gibt allerdings einzelne Bundesländer, die eine Meldepflicht eingeführt haben. Dazu haben bis vor einigen Jahren noch Hessen, Hamburg, Sachsen und Thüringen gezählt. Mittlerweile besteht eine Meldepflicht aber nur noch in Sachsen und Thüringen.Allerdings sollten Sie beachten, dass ein festgestellter Hausbockbefall beim Hausverkauf problematisch werden kann. Wird dieser den Käufern verschwiegen, kann dies ernsthafte rechtliche Folgen nach sich ziehen. Sie erhalten von uns nach der Bekämpfung eine Dokumentation über alle behandelten Stellen. Damit haben Sie einen Nachweis für mögliche Interessenten bei einem Hausverkauf.
Wie bekämpfen wir einen Befall durch den Hausbock?
Ein Hausbock kann auf verschiedene Arten bekämpft werden. Die Methode ist abhängig von den befallenen Gegenständen und deren Erreichbarkeit. Verdeckte Balken müssen eventuell freigelegt werden damit sie behandelt werden können. Stark befallene Holzbalken müssen zudem ausgetauscht werden, eine Bekämpfung kann zerfressene Holzteile nicht wieder reparieren.Völlig giftfrei können oft nur kleinere Bereiche behandelt werden, die gut zugänglich sind. Hier können wir mit einem thermischen Verfahren genügend Wärme erzeugen, dass innerhalb des Holzes alle Stadien des Hausbocks absterben. In größeren Dachstühlen verfliegt die Wärme hingegen zu schnell, sodass eine Behandlung nicht oder nur mit enormem Zeitaufwand möglich wäre. Das thermische Verfahren eignet sich vor allem für Möbel und kleine Zimmer. Bei Bettwanzenbekämpfungen erzielen wir beispielsweise sehr gute Erfolge.
Möglich wäre mitunter auch eine Behandlung mittels Mikrowelle. Dieses Verfahren haben wir auch schon angewendet. Die Ergebnisse waren ehrlicherweise aber sehr durchwachsen. Neben dem erhöhten Sicherheitsrisiko sind erfolgreiche Bekämpfungen nur in bestimmten Fällen (Türrahmen, kleinere Balken) abzusehen. Wir bieten diese Behandlung nur noch in Ausnahmefällen an.
Die beste Erfahrung haben wir immer noch durch das Verpressen von Insektizden in die befallenen Bereiche gemacht. Dieses Verfahren ist zwar nicht giftfrei, allerdings ist es sehr sicher und jahrelang erprobt. Das Insektizid stellt keine Gefahr für die Bewohner dar, da es in die Balken gepresst wird und nicht in die Raumluft diffundiert. Wir halten uns zudem streng an die Vorgaben der DIN 68 800 (Holzschutz). Darüber hinaus wird der beschädigte Teil des Holzbalkens von uns abgebeilt, verbliebene Larven können mechanisch entfernt werden und der gesunde Teil des Holzes mit einem Holzschutzmittel behandelt werden.
Nach Beendigung der Bekämpfung erhalten Sie von uns eine Dokumentation der behandelten Balken.