GETREIDEMOTTE

Die Getreidemotte (Sitotroga cerealella) stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Mittelamerika. Mittlerweile ist dieser wichtige Vorratsschädling aber nahezu weltweit verbreitet.

In gemäßigten Klimazonen kommen die Tiere dauerhaft aber nur in beheizten Gebäuden vor. Die Falter sind häufig an den Wänden von Getreidesilos zu finden. Aufgrund ihrer tropischen Herkunft können Getreidemotten niedrige Temperaturen nur bedingt tolerieren. Bei Temperaturen von weniger als 10°C entwickeln sich Eier, Larven und Puppen nicht weiter. Der tolerierte Temperaturbereich liegt zwischen 10 und 35°C. Bei der relativen Luftfeuchtigkeit liegt der Toleranzbereich zwischen 25 und 80 %.

Die Falter erreichen eine Länge von 8 mm und haben eine Flügelspannweite von ungefähr 18 mm. Die Vorderflügel sind lehmgelb bis bräunlich gefärbt und weisen ein paar dunkle Punkte auf. Die Weibchen legen insgesamt bis zu 400 Eier ab. Bevorzugt erfolgt die Eiablage auf der Oberfläche von feuchtem, noch etwas unreifem Getreide. Getreide mit einem Feuchtegehalt von weniger als 9% wird dagegen nicht befallen. Aus den Eiern schlüpfen nach spätestens 2 Wochen rund 1 mm lange, rötlichgelbe Larven, die sich sofort in Getreidekörner einbohren. Hier vollzieht sich auch die gesamte Entwicklung der Larven. Das Getreidekorn wird komplett ausgehöhlt. Die Falter verlassen das Getreidekorn durch eine Öffnung, die die Larven zuvor angelegt hatten. In Mitteleuropa sind die Falter meist von Mai bis Juni aktiv.

Vorrats- und Hygiene- / Gesundheitsschädling

Da die Larven Getreide befallen, handelt es sich bei dieser Art um einen ökonomisch bedeutenden Vorrats- und Hygieneschädling.
Bei Weizen können durch die Fraßschäden Masseverluste von bis zu 50 % entstehen. Das Getreide wird zudem durch Kot und Gespinste der Larven verunreinigt und ist für eine Weiterverarbeitung zu Lebensmitteln absolut nicht mehr geeignet.
Sekundär können sich Schimmelpilze und vorratsschädliche Milben ausbreiten. Mit befallenen Lebensmitteln können Getreidemotten auch in Privathaushalte gelangen.

Schädlingsbestimmung

Sind Sie unsicher um welchen Schädling es sich in Ihrem Fall handelt, schicken Sie uns ein Exemplar und wir bestimmen es für Sie und geben Ihnen eine Beschreibung zur Lebensweise und Bekämpfung.

Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt

(Mit fachlicher Unterstützung von Dr. Martin Felke - Institut für Schädlingskunde)

Getreidemotte (Sitotroga cerealella)

Vorrats- und Hygieneschädling