PHARAOAMEISE

Die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) wurde aus den Tropen und Subtropen nach Mitteleuropa eingeschleppt und kann in Deutschland nur in beheizten Gebäuden vorkommen. Besonders in den Ummantelungen von Heizungsrohren oder in den Wänden von Heizungsräumen können Kolonien gefunden werden. Regelmäßig werden auch Lebensmittelbetriebe, Gaststätten oder Krankenhäuser besiedelt.

Gesundheits- und Hygieneschädling

Problematisch ist dies vor allem deswegen, weil die Tiere als Überträger von Krankheitskeimen in Frage kommen. Nachgewiesen wurde die Übertragung von verschiedenen humanpathogenen Bakterienarten oder Schimmelpilzen. In Krankenhäusern können Pharaoameisen, z. B. bei Neugeborenen oder frisch operierten Patienten, Haut-Verletzungen verursachen.

Monomorium pharaonis ist sehr frostempfindlich und stirbt bereits bei 0°C ab. Ein Überleben von Kolonien im Freiland ist in Mitteleuropa daher in der Regel nicht möglich. Die Art bildet sehr volkreiche Kolonien aus, die jeweils bis zu 2.000 Königinnen enthalten können. Eine Königin kann bis zu einem Jahr leben und legt während dieser Zeit bis zu 7.500 Eier ab. Die Koloniegründung erfolgt meist durch die Bildung von Zweignestern – das heißt, dass einige Königinnen mit einem Teil der Arbeiterinnen das Mutternest verläßt um in einer gewissen Entfernung eine Tochterkolonie zu gründen.

Die Tiere können sich von allen möglichen menschlichen Lebensmitteln ernähren. Meist werden zuckerhaltige Lebensmittel bevorzugt. Die Arbeiterinnen sind winzig klein (rund 2 mm) und mit bloßem Auge kaum zu sehen. Aufgrund der Winzigkeit der Arbeiterinnen wird ein Befall meist erst dann erkannt, wenn die Tiere in Massen auftreten. Die Verschleppung ganzer Pharaoameisenvölker kann zum Beispiel durch Lebensmittel oder Tierfutter erfolgen. Besonders gefährdet sind Gebäude, die an eine zentrale Warmwasserversorgung oder eine Fernwärmeheizung angeschlossen sind. In diesem Fall können sich die Ameisen entlang der Heizungsrohre ausbreiten.

Weitere Ameisenarten:

Braune Wegameise (Lasius brunneus)
Glänzendschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus)
Roßameise (Camponotus ligniperda)
Schwarzkopfameise (Tapinoma melanocephalum)
Schwarzgraue Wegameise (Lasius niger )
Zweifarbigen Wegameise (Lasius emarginatus)

Schädlingsbestimmung

Sind Sie unsicher um welchen Schädling es sich in Ihrem Fall handelt, schicken Sie uns ein Exemplar und wir bestimmen es für Sie und geben Ihnen eine Beschreibung zur Lebensweise und Bekämpfung.

Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt

Mit fachlicher Unterstützung von Dr. Martin Felke - Institut für Schädlingskunde

Pharaoameise

Nur etwa 2mm gross, aber gerade in Lebensmittelbetrieben, Gaststätten oder Krankenhäusern sehr gefährlich.