Im Rhein-Main-Gebiet ist der Frühling aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Mit ihm erblicken auch die ersten Wespenköniginnen das Licht der Welt. Angespornt von den längeren Tagen und den hohen Temperaturen sind neben Wildbienen, Feldwespen und Hummeln nun auch die „gewöhnlichen“ Wespen in Darmstadt und Umgebung auf Nistplatzsuche.
Zu dieser Zeit heißt es wachsam sein und genau schauen was eventuell zuhause herumfliegt. Denn nicht von allen Hautflüglern geht automatisch eine Gefahr aus. Eine friedliche Koexistenz ist derzeit in vielen Fällen noch möglich.
Für den Laien ist eine Unterscheidung zwischen Wespen und Bienen nicht immer leicht. Für die Maßnahmen, die wir als Schädlingsbekämpfer durchführen aber extrem wichtig. Dabei gibt es keine regionalen Unterschiede. Wildbienen, Feldwespen und allgemeine Wespen sind alle gleichermaßen in Darmstadt und Umgebung vertreten.
Feldwespen sind recht einfach an den hängenden Beinen und dem schmalen Körper zu erkennen. Die Nester der Tiere sind zudem sehr klein und tellerrund. Über das Jahr verteilt tummeln sich maximal um die 20 Wespen in einem Staat. Trotzdem kann von den Insekten eine Gefahr ausgehen, da die Nester oft am Balkon, Fenster oder anderen ungünstigen Stellen gebaut werden.
Wildbienen sind derzeit wohl am zahlreichsten in Darmstadt und Südhessen vertreten. Allerdings geht von den possierlichen Tierchen auch die geringste Gefahr aus. Die meisten Wildbienen haben nicht mal einen Stachel oder einen solch schwachen Stachel, dass dieser die menschliche Haut nicht durchdringen kann. Da die Tiere zudem unter besonderem Naturschutz stehen (in ganz Hessen und Deutschland), ist eine Bekämpfung nicht erlaubt. Dies ist aber auch nicht nötig zumal die Bienen nur wenige Wochen im Jahr aktiv sind.
Von den „allgemeinen Wespen“ gibt es verschiedene Arten. In Darmstadt und Umgebung sind in der Regel nur die Sächsische Wespe, die Gemeine Wespe, sowie die Deutsche Wespe vertreten. In seltenen Fällen ist auch noch die Mittlere Wespe zu sehen, deren Nester sind stets sehr offen in Gebüschen und daher mittlerweile auch sehr dezimiert. Alle anderen Wespen bauen Ihre Nester sehr oft im Rollladenkasten, an Balkonen oder in versteckten Hohlräumen. Hier muss die individuelle Situation abgewägt werden, ob und welche Maßnahme getroffen werden muss.
Hornissen sind aufgrund Ihrer Größe wohl am furchteinflößendsten. Allerdings sind Sie nicht gefährlicher als die normalen Wespen. In der Regel sind Sie sogar friedlicher. Im Rhein-Main-Gebiet sind wohl auch schon Vertreter der noch größeren „Asiatischen Hornisse“ gesehen worden. In Darmstadt oder auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg sind uns allerdings noch keine Sichtungen bekannt. Da Hornissen unter besonderem Naturschutz stehen, bedarf jede Handlung einer Ausnahmegenehmigung durch die zuständige Naturschutzbehörde. Die Zuständigkeit ist meist nach Landkreis organisiert, für Dieburg oder Mühltal ist beispielsweise die UNB Darmstadt-Dieburg zuständig. Darmstadt, egal ob Eberstadt oder Arheilgen, hat eine eigene UNB, die alle Stadtteile betreut.
Einige Wespen bauen Ihre Nester immer noch in der Erde, die meisten weichen aber auf Behausungen von Menschen aus. Hummeln haben Ihre Nester jedoch immer in der Erde. Wie die Hornissen sind Sie besonders geschützt und können nur mit Genehmigung umgesiedelt oder gar bekämpft werden. Dies gestaltet sich meist relativ schwierig und ist meistens auch nicht nötig, da die Tiere sehr friedfertig sind.
Alle Hautflügler lassen sich mit einfachen Hausmitteln nur sehr schwer vertreiben. Wer den richtigen Moment abpasst kann einzelne Königinnen vom Nestbau abhalten (bspw. mit Zitronensäure). Allerdings funktioniert dies nur solange noch kein Nest angefangen wurde zu bauen. Eine umweltfreundliche Methode ist das Umsiedeln vorhandener Nester. Dies ist zwar nicht immer möglich und teurer als eine Bekämpfung, aber in gewissen Fällen wird dies sogar vorgeschrieben (bspw. bei Hornissen). Eine Bekämpfung sollte immer nur erfolgen wenn das Nest nicht geduldet werden kann und eine Umsiedlung nicht möglich ist.
Eine Bekämpfung kann in der Regel zu einem Pauschalpreis durchgeführt werden, die Preise können Sie gerne bei uns erfragen. Vorsicht ist geboten bei sogenannten „Notdiensten“. Viele Firmen bieten zwar schnelle, aber unzureichende und überteuerte Hilfe an. Daher sollte stets der Preis im Vorab erfragt werden, sonst bezahlt man schnell mehrere hundert Euro für eine Bekämpfung durch fachfremdes Personal. Viele dieser Firmen gaukeln zudem eine nicht vorhandene Regionalität vor. Dabei sitzen die Firmen nicht in Darmstadt und teilweise nicht einmal in Hessen oder dem Rhein-Main-Gebiet.
Wir hoffen diese kleine Übersicht hilft Ihnen weiter und beantwortet einige allgemeine Fragen. Wir stehen Ihnen aber auch gerne telefonisch zur Seite oder beraten Sie vor Ort in Darmstadt und der weiteren Umgebung. Zu unseren Öffnungszeiten können Sie auch in unserer Zentrale in Darmstadt-Eberstadt vorbeischauen und uns beispielsweise Wespen zur Bestimmungen vorbeibringen. In aller Regel kann unser Personal im Büro direkt vor Ort eine Bestimmung und Beratung durchführen. Über unsere Festnetznummer in Darmstadt haben Sie zudem die Möglichkeit Anfragen oder Bilder per Whatsapp zu schicken. Wir freuen uns auf Sie.
(Artikel vom 19.04.2018, Daniel Altmann, Darmstadt)