Welche Viren werden über Mäusekot übertragen?
Mäusekot kann eine Vielzahl an Viren und Krankheitserregern in sich tragen. Die Menge und Art der Erreger hängt stark vom Gebiet und der Mäuseart ab. Feldmäuse sind vor allem wegen des Hantavirus gefürchtet, auch Hausmäuse können das Virus in sich tragen, die Wahrscheinlichkeit ist aber deutlich geringer.
Die Viren übertragen sich meist über den Staub, werden also eingeatmet. Daher sollte eine Reinigung von Mäusekot- und Urin auch nur mit entsprechender Schutzkleidung und Ausrüstung durchgeführt werden.
Eine Übertragung kann aber auch über Bisse oder Kontakt mit Urin und Speichelresten stattfinden. Voraussetzung ist hierfür aber eine Verletzung, damit das Virus in die Blutbahn gelangt. Eine Übertragung über die intakte Haut findet nicht statt.
Ein weitere Übertragungsweg ist die Aufnahme des Kots selbst. In der Regel sollte ein erwachsener Mensch nicht in Versuchung geraten Mäusekot zu essen. Kleine Kinder könnten dies aber durchaus versuchen, daher sollte in Bereichen mit Kindern stets eine Reinigung stattfinden. Kontaminierte Lebensmittel dürfen nicht mehr verzehrt werden. Daher sind
regelmäßige Kontrollen in Bäckereien und
der Gastronomie enorm wichtig. Entsprechende Reinigungen sollten dort ebenfalls regelmäßig stattfinden.
Wie gefährlich ist das Hantavirus für den Menschen?
Das Hantavirus hat als Krankheitserreger im Bezug auf Mäuse in den letzten Jahren enorme Bedeutung gewonnen. Da sich Mäuse sehr nah im Bereich des Menschen aufhalten, ist eine Übertragung relativ wahrscheinlich. Das Virus hält sich im trockenen Zustand auch noch mehrere Tage an der Oberfläche. Daher kann auch älterer Kot und Urin von Mäusen noch infektiös sein.
Das Hantavirus löst beim Menschen meist grippeähnliche Symptome hervor, ähnlich wie beim Coronavirus gibt es Risikogruppen für die eine Ansteckung durch lebensbedrohlich werden kann. Da die Symptome sehr unterschiedlich auftreten und es verschiedene Hanatvirus-Arten gibt, sind aber keine eindeutigen Krankheitsbilder beschrieben.
Europäische Stämme des Hantavirus können das
Hämorrhagischen Fieber mit renalem Syndrom (HFRS) auslösen. Die ersten Symptome treten meist etwa 14 Tage nach der Ansteckung auf. Fieber, Schüttelfrost, Husten, aber auch Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit können in Folge auftreten. Die Krankheit kann vergleichsweise lang anhalten und sich über mehrere Wochen ziehen.
Nach überstandener Krankheit ist man glücklicherweise lebenslang immun, eine Garantie hierfür scheint es aber nicht zu geben.
Wie kann man sich vor einer Ansteckung mit dem Hantavirus schützen?
Der beste Schutz vor dem Hantavirus ist eine Vorbeugung vor Mäusebefall. Im Haus sollten daher mögliche Eingänge verschlossen werden, Kellerfenster nicht dauerhaft gekippt werden und Lebensmittel sicher verwahren.
Ein Mäusebefall lässt sich aber nicht immer gänzlich verhindern. Die guten Kletterer schaffen es auch über Dächer oder hohe Mauern ins Gebäude oder den Garten. Daher ist eine rechtzeitige
Mäusebekämpfung, sowie eine ergänzende Reinigung ratsam.
Stark verschmutzte Bereiche sollten mit entsprechender Schutzausrüstung betreten werden, vor allem Kinder sollten aus den Bereichen ferngehalten werden.
Allerdings muss auch keine Panik herrschen. Der Virus kommt in Hausmäusen relativ selten vor, einzelne Kot- oder Urinspuren sind vergleichsweise harmlos. Da die Übertragung hauptsächlich über eingeatmeten Staub stattfindet, besteht eine konkrete Gefahr meist erst bei der Entsorgung des Kots.